Dresdner Teppichabende

Artikel vom 21. Februar 2015 zuletzt aktualisiert am 28. April 2023

Die Dresdner Teppichabende wurden im Juni 2000 vom Dresdner Museum für Völkerkunde ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Simone Jansen – neben der Restauratorin Anna Beselin in Berlin, die einzigen Expertin für Orientteppiche an einem deutschen Museum – treffen sich seither regelmäßig Teppichfreunde aus Dresden und ganz Deutschland, um über Geschichte, Technik, Ästhetik und Klassifizierung von Teppichen zu sprechen.

Simone Jansen und ihre Gastreferenten aus der Textil- und Teppichfachwelt messen dem Lernen am Original einen besonderen Stellenwert bei. Soweit möglich, werden Objekte aus der Museumssammlung und den Sammlungen der Referenten gezeigt, oftmals ergänzt durch mitgebrachte Stücke engagierter Teppichfreunde. Simone Jansen M.A. studierte freie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, vergleichende Textilwissenschaften kulturgeschichtlich mit arabischer Philologie und Islamwissenschaft in Dortmund und Bochum sowie Kunstgeschichte und Religionswissenschaften an der Freien Universität Berlin (Magister Artium). Die Leidenschaft zu Teppichen entdeckte sie bereits während des Malereistudiums und nahm seither regelmäßig an Fachsymposien, Sammlertreffen, Fachmessen und Auktionen teil. Nach einem Praktikum im Museum für Islamische Kunst Berlin übernahm Simone Jansen von 2000 bis 2002 ein Volontariat am Museum für Völkerkunde Dresden zur Grundbearbeitung der hiesigen Teppichsammlung. Sie gründete wenige Monate nach Tätigkeitsbeginn die Vortragsreihe „Dresdner Teppichabende“, die im Dezember 2015 ihre erfolgreiche 100. Veranstaltung zählte. Im Anschluss an ihr Volontariat wurde sie als wissenschaftliche Teilzeit-Mitarbeiterin am Museum für Völkerkunde Dresden für den Sonderforschungsbereich Teppiche und Textilien eingestellt und arbeitet zu den Themenfeldern Wissenschaftsgeschichte der Teppichforschung, Rezeption des Orientteppichs in Europa, Teppichdarstellungen in der Malerei, Teppichsammler und Teppichsammlungen in der DDR, Bauern- und Nomadenteppiche (Mobilität/Nomadologie) sowie Knüpfarbeiten, Flachgewebe und Textilien Mittelasiens. Sie war Gründungsmitglied, Co-Organisatorin und Moderatorin des internationalen Symposions zur Textilkunst Zentralasiens SCATA (Symposion on Central Asian Textile Art), das 2010, 2011 und 2012 in Kooperation mit dem GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig stattfand. Simone Jansen ist neben ihrer Sammlungsbearbeitung, Kuratorentätigkeit und Teppich-Veranstaltung für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vielerorts mit zahlreichen Vorträgen auf Fachsymposien und Ausstellungen vertreten. 2011 wurde sie in das International Committee des ICOC (International Conference on Oriental Carpets) berufen. Die Teppichabende bieten jedem Interessierten die Möglichkeit, Grundkenntnisse über Teppiche und Textilien zu erwerben und einen Einblick in die materielle und funktionale Vielfalt dieses faszinierenden Kulturguts zu bekommen. Kosten pro Abend und pro Person 6,00 / 4,50 Euro. Museum für Völkerkunde Dresden

  • Japanisches Palais • Palaisplatz 11, 01097 Dresden: aktuelle Informationen & Anmeldung auf folgender Website www.skd.museum/forschung/teppichabende
  • Standort Klotzsche • Depot und Verwaltung, Zur Wetterwarte 9, 01109 Dresden (Tram 7, Industriepark Klotzsche, 5 Min. Gehweg)
  • Aktuelle Informtionen und Anmeldung erbeten: skd.museum/forschung/teppichabende besucherservice@skd.museum

Die nächste Veranstaltungen (Anmeldung erbeten):

Mittwoch, 13. September 2023, 19 Uhr, „Khordjin, Mafrash, Torba & Co – Vielfalt der Taschen und Behältnisse“ mit Simone Jansen

Textile Behältnisse sind fester Bestandteil im Leben der Nomaden, Hirten und Bauern West- und Mittelasiens. Ob große Pack- und Zelttasche oder kleine, spezielle Hülle – Taschen zeigen die ganze Bandbreite verschiedenster Techniken in  variierenden Formen, Größen, Materialien und Farben. Sie zeugen von enormer Kunstfertigkeit und sind oft Teil der Aussteuer.

Ein Abend mit Originalen unterschiedlicher Regionen und Volksgruppen >> in Klotzsche.

Mittwoch, 3. Mai 2023, 19 Uhr, „Faszination Kalamkar – Originale Textilien und Druckmodel“ mit Simone Jansen

Die zeitaufwendige, komplexe Kalamkar-Technik gelangte vermutlich im 17. Jahrhundert aus Indien nach Persien. In zahlreichen Arbeitsschritten kommen Druck, Reservierung und Malerei zum Einsatz. Isfahan wurde mit zahlreichen Werkstätten das Zentrum in Persien. Die kunstvollen, verschiedenartigen Textilien bezaubern …

Präsentiert werden originale Textilien und Druckmodel, die über die Jahre meist als Schekungen in die Sammlung kamen – ergänzt durch einige Stücke aus Privatbesitz >> in Klotzsche

Mittwoch, 1. Juni 2022, 19 Uhr, „Begeisterung für Textilien – Einblicke in eine Sammlung“ mit Johannes Wolff-Diepenbrock, München 50 Jahre Sammeltätigkeit: Johannes Wolff-Diepenbrock Engagement gilt vor allem Kelims aus Anatolien, aber auch unterschiedlichen Textilien aus Persien, dem Kaukasus und Zentralasien. Er hat bereits mehrfach auf Sammlertreffen Vorträge gehalten und seine Sammlung 2009 in einem Buch veröffentlicht. Bei diesem Teppichabend wird er Ihnen Lieblingsstücke und deren Geschichten auf der Leinwand präsentieren und das eine oder andere Original zeigen. >> in Klotzsche. 

 

>>> so fing es wieder an: Mittwoch, 6. Oktober 2021, 19 Uhr, „Die Dresdner Teppichabende starten wieder …“ mit Simone Jansen. Nach langer Pandemie-Pause möchten wir den Neustart unserer Veranstaltungsreihe mit einem freudigen Wiedersehen und einer besonderen textilen Überraschung wagen und gebührend feiern. Alle, die Freude am Textilen haben, laden wir zu einem kleinen Fest ganz herzlich nach Klotzsche ein! In geselliger Runde heißt es unter anderem „BLICK FREI“ auf einige herausragende Neuzugänge der Dresdner Teppichsammlung.